Das Netzwerk „baobab – zusammensein e.V.“ hat offenbart, dass ein riesiger Beratungsbedarf in den Communities in Niedersachsen vorliegt. Baobab hat sich im Laufe seiner Existenz von einem Projekt im Bereich der HIV-Prävention immer stärker zu einem anerkannten Gesundheitsnetzwerk in den Communities und zunehmend der Flüchtlinge entwickelt. Aufgrund der gewonnenen Erfahrung und um den Erwartungen in den Zielgruppen zu entsprechen, ist daher eine erweiterte Ausrichtung unserer Arbeit erforderlich.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse bei dem Aufbau von baobab ist neben der strukturellen und herkömmlichen Gesundheitsförderung die spezifische Bedeutung der aufsuchenden Arbeit in den Flüchtlingsheimen Niedersachsens. Die steigende Zahl der Flüchtlinge und deren Probleme erfordert daher, eine ständige Vertretung von baobab in den Landesaufnahmebehörden einzurichten. Baobab bietet daher den Landesbehörden eine beratende Funktion bezüglich der Begleitung von Flüchtlingen an.
Mit dem massiven Aufkommen von Flüchtlingen entsteht ein Niemandsland, das bisher nicht aufgefangen werden kann. Baobab wird zukünftig die Aufgabe übernehmen, diese neuen MitbürgerInnen zu unterstützen, zu beraten und zubegleiten.
Zielsetzung
Im Hinblick auf den oben beschriebenen Ist-Zustand besteht für baobab – WIN das Hauptziel in der Errichtung einer ganzheitlichen Begleitungsstruktur für Schutzsuchende, insbesondere aus Subsahara-Afrika, die ihnen von der Ankunft in Deutschland bis zur Erreichung der Eigenständigkeit unterstützend zur Seite steht.
Die Implementierung eines solchen umfassenden Unterstützungssystems macht eine Zusammenarbeit mit der Landesaufnahmebehörde, den Koordinierungsstellen Migration und Teilhabe und den kreisangehörigen Kommunen erforderlich.
Die Begleitung zielt darauf ab, HIV/AIDS, STI’s und Hepatitis-Prävention zu leisten und betroffenen MigrantInnen Unterstützung zu bieten. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Situation von Flüchtlingsfrauen gelegt, durch das Angebot eines frauenspezifischen Empowermentprogramms.
Für die Umsetzung des Projektes müssen in ausreichender Zahl afrikanische MultiplikatorInnen gewonnen und ausgebildet werden, die gut in beiden Lebenswelten (der europäischen und der afrikanischen) verankert sind. Dazu gehört auch eine flächendeckende Schulung und Fortbildung von GesundheitspartnerInnen (MultiplikatorInnen) vor allem im Bereich HIV/AIDS, STI’s und Hepatitis.
Ein weiteres Ziel des Projektes wird sein, deutsche Fachkräfte im sozialen und Gesundheits-Bereich über die spezifischen Wahrnehmungen afrikanischer MigrantInnen fortzubilden, um zu einer Entlastung der BeraterInnenlandschaft oder staatlicher Dienste beizutragen. Die Transkulturalität soll Berücksichtigung finden; ein grundlegendes Verständnisses für die Bedeutung der Kommunikation in der kollektiven Wahrnehmung afrikanischer MigrantInnen soll geschaffen werden.
Damit die oben genannten Ziele erreicht werden können, wird ein Informationsnetz zwischen Schutzsuchenden, Zugewanderten, baobab – WIN und den Kommunen aufgebaut.
Projektziele
Konzept für eine Aufklärungs- und Informationskampagne in der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen und deren Umsetzung.
Hauptziel ist die Errichtung einer kultursensiblen, ganzheitlichen Begleitungsstruktur für Schutzsuchende und Zugewanderte, insbesondere aus Subsahara-Afrika, die ihnen in Deutschland bis zur Erreichung der Eigenständigkeit unterstützend zur Seite steht.
Das Hauptziel ist definiert und wird erreicht durch die u.g. Teilziele und deren Umsetzung.
Teilziele:
- Ausbildung Mobiler Begleitungsteams für Flüchtlingsheime und Subsahara-Communities. Mitwirkung am Ausbau des baobab-Netzwerks
- Konzeption und Angebot eines frauenspezifischen Empowerment-Programms für Migrantinnen/Subsahara
- Fortbildung deutscher Fachkräfte im sozialen und Gesundheits-Bereich über die spezifischen Wahrnehmungen afrikanischer MigrantInnen.
- Kultursensible Aufklärung der Flüchtlinge über HIV/AIDS, STI’s, Hepatitis und zu weiteren Gesundheitsthemen.
- Aufbau eines Informationsnetzes zwischen Schutzsuchenden, Zugewanderten, baobab – WIN und den Kommunen.
- Durchführung von Veranstaltungen zur Bekanntmachung des Projekts und zur Gewinnung von KooperationspartnerInnen.
- Gewinnung und Ausbildung einer ausreichenden Zahl an MultiplikatorInnen für alle o.g. Belange, sowohl afrikanischer, die gut in beiden Lebenswelten (der europäischen und der afrikanischen) verankert sind, als auch anderer.
Den Abschlussbericht zum Projekt können Sie hier als PDF herunterladen.