Workshop im Freizeitheim Ricklingen
Im Rahmen des Projektes Amandla zur Sensibilisierung gegen Zwangs-und Kinderehen in der afrikanischen Community in der Region Hannover organisiert wurde am 20. Mai 2023 ein Workshop mit dem Thema: Was bedeutet eine Ehe in der Migration? Wie vereinbart sie sich mit eigener Sozialisation? im Freizeitheim Ricklingen durchgeführt.
Neun Frauen aus zehn afrikanischen Ländern diskutierten und tauschten sich diesbezüglich in Hannover.
Das Projekt wird vom Niedersächsischen Justizministerium gefördert.
Selbsthilfetag 2023
Auch dieses Jahr wurde in der Innenstadt Hannovers rund um den Kröpke der Selbsthilfetag durch die KIBIS organisiert. Und auch baobab – zusammensein konnte bei diesem 37. Selbsthilfetag am 6. Mai 2023 wieder den Pavillon aufstellen, um über die Arbeit in den Bereichen Weibliche Genitalverstümmelung (FGM), HIV/Aids-Prävention, Sensibilisierung gegen Kinder- und Zwangsehen in der Community und weitere Themenfelder zu informieren.
baobab im Landtag
Baobab im Landtag: Antrittsbesuch und Arbeitstreffen mit Djenabou Diallo-Hartmann, Stellv. Fraktionsvorsitzende Bündnis90/Die Grünen, und Sprecherin für Migration, Geflüchtete, Antirassismus und Petition.
„Wie könnte eine landesweite Prävention gegen die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) etabliert und verstetigt werden?“ Erfreulicherweise war auch Tanya Meyer, Sprecherin für Gesundheit und Pflege und Frauenpolitische Sprecherin zugegen.
An diesem informativen Austausch haben unsere Multiplikatorinnen und FGM-Betroffenen teilgenommen. Die baobab-Regionalkoordinator:innen aus Osnabrück, Mary Ikhouria, und Ostfriesland (Leer), Kozi Kezie, waren eine wichtige Bereicherung.
Vielen Dank für die erlebte Empathie!
Amandla
Amandla ist ein niedrigschwelliges komm- und aufsuchendes Angebot für die Subhara afrikanischen Communities in der Region Hannover, um Veränderungen in bestehenden sozialen und kulturellen Denk- und Verhaltensmuster in Bezug auf Geschlechterbeziehungen, Gewalt gegen Mädchen und Frauen, insbesondere Früh- und Zwangsverheiratungen, zu bewirken/einzuleiten, die zur Überwindung von Früh- und Zwangsheirat in den afrikanischen Communities in der Region Hannover führen. Insbesondere sollen Mädchen und Frauen erreicht werden.
Das Projekt wird durch das Niedersächsische Justizministerium gefördert.
Fachtagung zu FGM am 6.2.2023
Im Rahmen der FGM-Prävention fand unter dem Titel „Weibliche Genitalverstümmelung: Prävention und Beratung – Wie können Familien und Fachkräfte gestärkt werden?“ am 6. Februar 2023 eine Fachtagung statt. Äußerer Anlass für diese Fachtagung war der internationale Tag „Null-Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung“, der seit 20 Jahren am 6. Februar stattfindet. Durchgeführt wurde die Veranstaltung in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover.
Ziel dieser Fachtagung war es, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie ein möglichst umfassender Schutz von Mädchen und Jugendlichen vor weiblicher Genitalverstümmelung (FGM = Female Genital Mutilation) sowie eine größtmögliche Stärkung von Betroffenen umgesetzt werden können.
Nach einer Einleitung gab es zunächst drei Fachvorträge:
– Dr. med. Christoph Zerm, praktizierender Arzt und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Frauengesundheit in der Entwicklungszusammenarbeit (FIDE)/Tropengynäkologie sowie der Sektion der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), sprach zur „Versorgung betroffener Frauen und Hilfe im Asylverfahren“;
– Dr. Idah Nabateregga, selbständige Beraterin und Dozentin zum Thema »Weibliche Genitalverstümmelung/Beschneidung« – FGM/C sprach zu „Kinder wirksam vor weiblicher Genitalverstümmelung/Beschneidung schützen“ und
– Kass Kasadi, Gründer von baobab – zusammensein e. V., Magister der Sozial- und Geisteswissenschaften und Dozent für transkulturelle Kommunikation, sprach zu „FGM/C im transkulturellen Kontaxt“.
Anschließend berichtete zunächst Nadine Ngantcha, Referentin FGM/C bei baobab – zusammensein e.V., aus ihrer täglichen Arbeit mit den Betroffenen und zeigte anhand einiger Best-Practice-Beispiele, wie ein Umgang mit den Betroffenen auf Augenhöhe unter kulturaffinen Aspekten aussehen muss, um die Menschen wirklich zu erreichen und aktiv in die Beratung und Begleitung einzubinden, sodass eine nachhaltige Ermächtigung der Betroffenen erzielt werden kann.
Ein wichtiger Aspekt der Fachtagung war der Auftritt von vier Multiplikatorinnen, die selber von FGM/C betroffen sind. Aissatou und Adama (Guinea/Conakry), Aminata (Côte d’Ivoire) sowie Wazena (Sudan) zeigen die Vielfältigkeit der Thematik mit ihren Erfahrungen, Ängsten und Erwartungen, ihrer Herkunft und auch dem Zeitpunkt der jeweiligen Verstümmelung, sei es als kleines Kind oder als bereits junge Frau.
Einmal mehr zeigt diese Veranstaltung, dass die Bekämpfung von FGM/C ohne die Einbindung der Betroffenen und Communities nicht erfolgreich sein wird. Das Sprechen über Menschen und das Abstempeln als Opfer führt zu einem Abwenden der Betroffenen von klassischen Beratungsstrukturen. Nur durch das Sprechen mit den Menschen und dem Eingehen auf deren Bedürfnisse kann Betroffene dazu führen, aktiv an der Vermeidung von FGM/C zu arbeiten und wiederum in die eigene Community hineinzuwirken.
Die folgenden Beiträge können heruntergeladen werden:
Grußwort Thomas Hermann (Bürgermeister Stadt Hannover)
Grußwort Maren Gehrke (Stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte LHH)
Fachvortrag Christoph Zerm
Fachvortrag Idah Nabaterregga (siehe Website)
Fachvortrag Kass Kasadi
Hebammenschule des KRH
Im Rahmen der Aufklärung, Beratung und Prävention zur weiblichen Genitalverstümmelung haben wir bei den Auszubildenden der Hebammenschule der KRH-Akademie eine Schulung durchgeführt.
Kulturaffinität, transkulturelle Sprachmittlung, sensible Ansprache, Schwangerschaftsbegleitung und die Schlüsselfunktion der Community waren die behandelten Schwerpunkte.
Die Schulung wurde zusammen mit unserer neuen Multiplikatorin Aissatou (eine FGM-Betroffene) veranstaltet.
Sollten Sie interesse an Schulungen/Fortbildungen/Beratungen zu FGM haben, kontaktieren Sie uns bitte unter: info@baobab-zs.de
Fachtag mit PLAN International
Impressionen von der gemeinsamen Hybride-Veranstaltung „Null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung“ am 2. Februar 2023 mit Plan International im Rahmen des 06.02., Internationalen Tages gegen FGM/C.
Ohne eine aktive Einbindung und Schlüsselrolle der Betroffenen/Community ist die Bekämpfung dieser gravierenden Menschenrechtsverletzung an Frauen und Mädchen kaum möglich.
Eine ausführlichere Beschreibung findet sich auf der PLAN-Website:
https://www.plan.de/magazin/artikel/aktuelles/gemeinsam-gegen-genitalverstuemmelung.html
Die Aufzeichnung der Veranstaltung kann auf YouTube abgerufen werden:
https://youtu.be/dbHIv-su3EM