Das Interesse war groß. So kamen am 6. Februar 2020 ca. 90 Personen nach Hannover in die Veranstaltungsräume in den ver.di-Höfen, um sich über den Kampf gegen weiblich Genitalverstümmelung (FGM) auszutauschen. Die Fachtagung SAG NEIN! war zwar eine Veranstaltung, die im Rahmen des baobab-Projektes Mouharaba durchgeführt wurde, welches sich auf die Stadt Hannover bezieht, doch die Teilnehmer*innen kamen nicht nur aus Hannover, Interessent*innen kamen aus ganz Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Berlin.
Nach einer Begrüßung durch Régine Aniambossou, Vorstandsvorsitzende von baobab – zusammensein e.V., und einem Grußwort von Regine Kramarek, Bürgermeisterin von Hannover, wurde im ersten Fachvortrag durch Nadine Ngantcha, Edell Otieno und Kass Kasadi die niedrigschwellige, erfolgreich Arbeitsweise von baobab dargestellt. Anschließend wurden durch den Vortrag von Anke Egblomassé die Möglichkeiten und Einschränkungen aufgezeigt, denen Projekte wie AMBA oder auch der VNB ausgesetzt sind, wenn es um die Betreuung betroffener oder potenziell betroffener Frauen und Mädchen geht. Hier ebenso wie beim Vortrag von Frau Dr. Angelika Groß vom Frauen- und MädchenGesundheitsZentrum Region Hannover e.V. ging es auch um die Frage, wie sich die verschiedenen Projektträger vernetzen können, damit den Frauen und Mädchen direkt und unkompliziert geholfenn werden kann. Und es ist andererseits natürlich wichtig aufzuzeigen, dass es viele Möglichkeiten für Frauen und Mädchen gibt, ein selbstbestimmtes Leben in Angriff zu nehmen.
Dr. med. Hani Hamid aus dem Sudan berichtete in seinem Vortrag über seine Erfahrungen und seine Arbeit im Sudan im Zusammenhang mit von Verstümmelung betroffenen Frauen.
Am Nachmittag kamen dann drei Frauen zu Wort, die Verstümmelung am eigenen Leib erfahren haben und darüber sprachen, was diese Verletzung mit ihnen macht und wie sie damit umgehen, welche Auswirkungen die Verstümmelungen z.B. auf einen Schwangerschaftsverlauf und der Konfrontation mit deutschen Ärzt*innen hat: Wazena Adam, Halima Ahmad und Sahro Muxiidin.
Als Letzte in der Runde der Vortragenden kam Claire Deery zu Wort. Sie arbeitet als Anwältin in Göttingen und weiß viel über den Zusammenhang von Genitalverstümmelungen und asylrechtlichen Aspekten zu berichten.
An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal ganz herzlich bei allen Anwesenden, vielen Dank an Regine Kramarek, unsere Bürgermeisterin, für das Grusswort; besonderer Dank geht an Maren Brandenburger, Leiterin des Referats 301 Migration und Teilhabe im Nds.Ministerium für Soziales. Und natürlich an alle Referent*innen und an alle Ehrenamtlichen von baobab.